Sonntag, 7. Juli 2013

Von der Kunst, sich durchzumogeln [2011]


George Zinavoy könnte ein ganz normaler Jugendlicher sein: Er hat Probleme in der Schule, Stress mit den Eltern, ist introvertiert und unsicher. Vor kurzem kam er zu der Entscheidung, nichts mehr für die Schule zu lernen, da man nur eine begrenzte Lebenszeit hat und diese nicht mit Nonsens wie Hausaufgaben verschwenden sollte. Viel lieber kritzelt er herum, als dem Unterricht zu folgen oder schwänzt die Schule und wandert in New York umher. Seine Einstellung wird von den Lehrern natürlich negativ aufgenommen, weshalb er oft zum Direktor muss. Nur Sally fühlt sich zu ihm hingezogen und sucht in ihm verzweifelt nach einem besten Freund. Doch natürlich empfindet der sensible George mehr als Freundschaft für Sally, was wiederherum ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellt.

Normalerweise mag ich diese Coming-of-Age-Filme ja ganz gerne, denn man erinnert sich selbst an seine Jugendzeit, in der man noch unsicher war und nicht wusste, was einem erwartet im Leben. Auch "Von der Kunst, sich durchzumogeln" sagte mir in den ersten Momenten zu, denn eigentlich hat George ja recht: Warum sich Sorgen um die Schule machen, wenn man das ganze Leben noch vor sich hat und so viel anderes erleben kann? Der Film entpuppt sich jedoch recht schnell als langweilige Eintagsfliege, denn viel mehr als nichtige Teenagerprobleme bekommen wir nicht zu bieten. Die Melancholie, die den ruhigen George anfangs auf der Suche nach dem Sinn des Lebens umgibt, verschwindet recht schnell und muss einer aufgesetzten Liebesgeschichte weichen. Zwar wirken die beiden Jugendlichen im Umgang miteinander sehr natürlich, inklusive verletzten Gefühlen, weil George in Sally verliebt ist, diese aber nur einen Kumpel haben möchte - aber ansonsten vermag es der Film in keinster Weise, den Zuschauer zu berühren. 

In den Hauptfiguren wurden die relativ namhaften Jungschauspieler Freddie Highmore und Emma Roberts besetzt, die beide eigentlich einen guten Job machen. Doch leider ist der nicht existente Spannungsbogen so öde, dass einem der Beziehungsstress zwischen den beiden am Allerwertesten vorbeigeht. Letztes Jahr hat "Vielleicht lieber morgen" gezeigt, wie es besser funktioniert.