Mittwoch, 11. September 2013

Chungking Express [1994]


Mein erster Wong Kar-Wai und bereits sein bester, wie ich gelesen habe. Und jetzt weiß ich gar nicht so recht, was ich von dem Film halten soll. "Chungking Express" war ein einziger Farbenrausch und besonders die ersten paar Minuten, in denen aufgrund einer Verfolgungsjagd verschwommene Bilder zum Einsatz kommen, konnten gefallen. Dann kam aber die eigentliche Handlung, die sich aus zwei verschiedenen Geschichten zusammensetzt. Sehr ungewöhnlich, oder? 

In der ersten Geschichte, die etwa ein Drittel des Films in Anspruch nimmt, geht es um einen Polizisten in Hongkong, der sich in eine schöne unbekannte Frau verliebt. Diese tritt mehr wie ein Mann auf, trägt eine Perrücke und eine Sonnenbrille und ist damit völlig unkenntlich. Der Polizist verliebt sich trotzdem in sie, die beiden verbringen einen Abend in einem Pub und als die Frau einzuschlafen droht, nimmt er sich ein Zimmer. Dort guckt er fern, stopft lauter Essen in sich hinein und haut ab, bevor die Frau aufwachen kann. 

Die zweite Geschichte machte für mich schon mehr Sinn. Auch da geht es um einen Polizisten, allerdings wirkt dieser nicht so ungeschickt und schüchtern wie der erste. Er wurde vor kurzem von seiner Freundin verlassen und teilt dies dem Imbissbesitzer mit, den er regelmäßig besucht. Gerade hat dort seine Nichte/Whatever Faye zu arbeiten angefangen und weckt die Interesse des Polizisten, weil sie bei ihrer Arbeit lautstark "California Dreaming" zu hören pflegt. Sie ist sehr am Polizisten interessiert und gelangt durch einen Zufall in den Besitz seines Wohnungsschlüssels. Von da an besucht sie ihn heimlich und versucht, seine Wohnung umzugestalten.

Für mich wirkte "Chungking Express" mehr wie ein Kunstfilm, denn er möchte gar nicht so sehr eine Handlung erzählen, sondern vielmehr mit seinen Bildern begeistern. Und das gelingt ihm voll und ganz. Ich persönlich hatte daran Spaß, wie Faye in die Wohnung des Polizisten einbricht und ihren Spaß daran hat, die Einrichtung auf den Kopf zu stellen und so zu gestalten, wie sie gerade Lust hat. Leider war der Film auch nicht mehr für mich, was vielleicht daran liegen kann, dass ich mit Filmen dieser Art nur wenig Erfahrung habe.