Mittwoch, 27. März 2013

American Beauty [1999]


Ein Mann namens Lester Burnham berichtet aus einem Tag in seinem Leben, der damit beginnt, dass er aufwacht, in seine Schlapfen schlüpft und sich unter der Dusche einen runterwedelt - und nebenbei erwähnt, dass er in weniger als einem Jahr tot sein wird. Lester Burnham, der seine Geschichte sozusagen aus dem Jenseits nacherzählt, führt keine glückliche Ehe und hat keine gute Beziehung zu seiner pubertären Tochter, die ihren Vater als einen peinlichen Versager empfindet. Auch in der Arbeit läuft nicht alles wie am Schnürchen und es wird ihm durch die Blume gesagt, dass er seine Arbeit los ist, wenn er nicht mehr Einsatz zeigt. 
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Ein totaler Versager also - das denkt auch er, zumindest bis er Angela, die beste Freundin seiner Tochter, kennen lernt und eine alte Leidenschaft in ihm erwacht. Des nachts träumt er von ihr und verliert sich in diverse Fantasien und beginnt sogar, seine eingerosteten Muskeln zu trainieren, um seine äußere Erscheinung attraktiver zu machen.
Aber nicht nur sein Äußeres verändert sich: Auch sein Inneres scheint aufzublühen, er entwickelt eine neu gewonnene Liebe zu seinem ehemals trostlosen und verhassten Leben, wodurch er sozusagen ein neues Leben beginnt.
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Vielmehr geht es im Laufe des Filmes nicht mehr nur darum, dem jugendlichen Flittchen zu gefallen, sondern aus den festgefahrenen Grenzen seiner Ehe auszubrechen und offen für Neues zu sein. So erpresst er nach der Entlassung seinen Chef, ihm mehr Abfindung auszuzahlen und kauft sich einen Sportwagen, den er sich schon immer gewünscht hatte, auf den er aber immer zum Wohle der finanziellen Lage verzichtet hatte. Er pfeift auf die Meinung anderer und fängt in einer Fast-Food-Kette am Schalter an, wo er billigste Arbeit verrichtet, für die er eigentlich überqualifiziert wäre.
Dass es in "American Beauty" um mehr geht, als einem jungen Mädchen zu gefallen, zeigt sich am deutlichsten in der Szene, in der sich Angela ihm zwar hingeben würde, aber Lester bewusst darauf verzichtet; Angela ist somit nur der Auslöser für Lesters neugewonne Freude am Leben.
Und welcher Schauspieler könnte die Hauptfigur besser darstellen als Kevin Spacey höchstpersönlich? So einfühlsam, so ehrlich, so unverfälscht spielt er den geborenen Verlierer und wurde zu Recht mit Preisen überhäuft. Aber auch Annette Bening als frustrierte Ehefrau Carolyn Burnham steht Spacey um nichts nach.

Leider konnte mich der Film nicht zur Gänze packen, denn vor allem die Szenen zwischen Lesters Tochter Jane und ihrem Freund, sowie allgemein fast jede Szene in Zusammenhang mit Ricky, sind etwas zu uninteressant geraten.