Samstag, 2. März 2013

Hitchcock [2012]


In erster Linie konzentriert sich "Hitchcock" zum Glück nur auf ein Segment Alfred Hitchcocks umfangreichen Schaffens, nämlich mit der Entstehungsgeschichte seines erfolgreichsten Werkes "Psycho". Während die Studiobosse sich einen weiteren Publikummagneten wie "Der unsichtbare Dritte" wünschen, ist Alfred Hitchcock von einem gewissen Schundroman begeistert, den er zu verfilmen gedenkt - auch wenn er sich damit Ärger mit den Behörden einhandelt, weil eine Toilette aus der Nahansicht gezeigt werden soll (damals undenkbar) und zudem die Geldgeber nicht gewillt sind, seinen Film zu finanzieren. Zudem scheint es in der Beziehung zwischen Hitch und seiner Frau Alma zu kriseln, weil sie mehr  Zeit mit einem Drehbuchschreiber verbringt, als Alfred bei seiner Arbeit zu unterstützen.

Dieser Film, so viel sei gesagt, eignet sich in erster Linie für Hitchcock-Neulinge, wie ich einer bin, die praktisch keines seiner Werke kennen; diesen könnte dieser Film als Einstiegshilfe in die Welt des Afred Hitchock dienen. Eingefleischte Fans dürften an diesem Film wohl nichts Reizbares finden; ich jedoch bekam ihn überraschend in der Sneak zu sehen und war umso mehr begeistert, als sich der Film als unerwartet okay herausstellte. Die Geschichte dreht sich natürlich nur um die Entstehung eines Filmes, ist dafür aber äußerst spannend inszeniert, besonders in den Sequenzen, in denen Hitch scheinbar den Verstand verliert (die jedoch zu den konfusesten Szenen des Films gehören). 

Klar hervorzuheben ist Helen Mirren als Hitchs Lebenspartnerin Alma, die in guten wie in schlechten Zeiten zu ihm steht. Als Hitch selbst darf man Sir Anthony Hopkins bewundern, obwohl ich den bis zum Ende des Filmes nicht erkannt hatte. Erst im Abspann wurde ich stutzig, als groß der Name Hopkins aufgelistet wurde. Doch leider muss ich sagen, dass mich der Oscarpreisträger nicht vom Hocker gerissen hat, weil er ständig den Mund so komisch verzog - vermutlich eine Eigenheit Hitchcocks, die jedoch sehr fremdartig erschien. Außerdem ist sein Körperbau durch die vielen Fatsuits, die nötig waren, um Hitchcocks beachtlichen Bauchumfang nachzustellen, vollkommen unkenntlich geworden. In weiteren Rollen sind die bezaubernde Scarlett Johansson und eine erfrischende Jessica Biel zu sehen.

"Hitchcock" ist natürlich kein Brett, aber überraschend gut inszeniert und jedem angehenden Hitchcock-Fan wärmstens zu empfehlen.