Donnerstag, 19. Februar 2015

Herzensbrecher [2010]



Xavier Dolan drehte seinen zweiten Spielfilm "Herzensbrecher" nach eigenen Angaben nur, um über das genügende Kapital für seinen dritten und weitaus ambitionierteren Film "Laurence Anyways" zu verfügen. Dementsprechend belanglos kommt der Film auch daher. Die (eigentlich) besten Freunde Marie und Francis verlieben sich beide in den Freigeist Nico. Während die beiden ständig um seine Zuneigung und Aufmerksamkeit buhlen, scheint dieser das ganze gar nicht so ernst zu nehmen und nimmt ihre Annäherungsversuche nur als Freundschaft wahr. Die Freundschaft zwischen Francis und Marie wird dadurch natürlich in Mitleidenschaft gezogen. 


Das war's im Grunde eigentlich. Aber Dolan wäre nicht Dolan, würde er es nicht so gut verstehen, seine Bilder gekonnt mit poppigem Soundtrack zu kombinieren. Die meistens in Slow Motion gehaltenen Sequenzen verbindet er mit mehr oder weniger bekannten Popsongs mit Ohrwurmgarantie. Und dabei kommen so gute Szenen raus, dass ich nur zu gerne den eigentlichen Film vergesse und in den tollen Musiksequenzen versinke (was übrigens bereits in "Laurence Anyways" der Fall war). Der restliche Film mag zwar unterhalten, bleibt aber dennoch zu blass, um den Zuschauer irgendwie zu fesseln. Die Figuren scheinen einem Hochglanzmagazin entsprungen, was zwar unglaublich gut aussieht, aber trotzdem mehr wie ein Werbespot wirkt. Nico entpuppt sich am Ende als Schall und Rauch, als er sehr auf ihre Liebeserklärungen sehr unprofessionell reagiert. Dasselbe Gefühl bleibt auch beim Zuschauer zurück, zumindest bei mir. Ganz nett, kann man als Dolan-Liebhaber mal gesehen haben.