Samstag, 10. Januar 2015

Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere [2014]


Über die Sinnlosigkeit, ein dünnes Kinderbuch in einen epischen Dreiteiler umzusetzen, habe ich mich schon genug ausgelassen. In diesem Eintrag möchte ich gerne über den langersehnten Abschluss der Trilogie schreiben - nicht weil ich mich so darauf gefreut habe, sondern weil es dann endlich mit dieser übermolkenen Cash Cow vorbei ist.

Ehrlich gesagt gibt es zu "Die Schlacht der fünf Heere" gar nicht so viel zu sagen. Smaug, der im zweiten Teil ja ziemlich aufgeblasen wurde, wird nach fünfzehn Minuten Laufzeit von Bard abgeschossen und die Menschen aus Seestadt fliehen zu den Zwergen, um mit der versprochenen Belohnung eine neue Stadt aufzubauen. Thorin jedoch hat sich verändert. Er denkt nur noch daran, den Arkenstein zu finden (den ja Bilbo heimlich eingesteckt hat) und versinkt immer mehr in Dunkelheit. Thranduil kommt Bard zu Hilfe und gemeinsam versuchen sie, die Zwerge aus ihrem Versteck zu locken, wo sie sich auf Thorins Anweisung hin verbarrikatiert haben. Zur selben Zeit trifft jedoch auch die Armee von Azog ein, und die Schlacht der fünf Heere beginnt. 

Die Schlacht an sich ist überraschend kurzweilig, vermutlich weil Peter Jackson immer noch ein Händchen für Kampfszenen hat. Das öde Geplänkel vor dem Kampf hätte er sich jedoch sparen können. Weil er ja seine vorgegebenen 180 Minuten füllen musste konzentriert er sich leider viel zu sehr auf Nebensächlichkeiten, wie etwa Thorins wachsender Wahn, Bards Probleme mit seinen Untergebenen oder vor allem der völlig unnötige Kampf in Dol Guldur, wo sich Galadriel, Saruman, Radagast und Elrond noch mal die Ehre geben. Das ist reiner Fanservice und hat in "Der Hobbit" nichts zu suchen. Radagast, Saruman und Galadriel kommen im Buch gar nicht vor, und Elrond begrüßt die Zwerge nur in Bruchtal, dann verschwindet er für immer aus der Geschichte. Das ist in meinen Augen billige Anbiederung an die Herr-der-Ringe-Fans, damit diese auch freundlich gestimmt sind. Funktioniert nur nicht bei jedem. 

Aber genug Gemecker. Die Kampfszenen können sich wirklich sehen lassen, auch wenn wie im Vorgänger viel zu offensichtlich ist, dass hier der Rechner am Werk war. Allgemein bietet der dritte Teil wesentlich mehr Action als die Vorgänger, die meistens träge vor sich hin plätscherten. Und als Bilbo wegen Thorins Tod in Tränen ausbricht, musste auch ich schlucken. Zusammenfassend muss ich sagen: "Die Schlacht der fünf Heere" ist gutes Popcornkino, den man sich einmal anschauen kann, aber schon bald danach wieder vergessen hat. Aber wenigstens bietet er für drei Stunden gute Unterhaltung.