Sonntag, 24. Februar 2013

In der Glut des Südens [1978]


Es gibt Filme, die bestechen durch ihre durchdachte Handlung, die mit geschickten Wendungen glänzen können. Und es gibt Filme, die zwar eine einfach gestrickte Handlung besitzen, aber diesen Manko mit ihrer Atmosphäre wieder mehr als wettmachen.
"In der Glut des Südens", der zweite Film von Regiewunder Terrence Malick, der nach diesem Werk dem Filmgeschaft für zwanzig Jahre den Rücken kehrte, ist einer dieser Filme. Der Film lebt von den Improvisationen der Darsteller, den ewigen Weizenfeldern, der magischen Zeit während des Sonnenuntergangs, wo sich der Himmel rosa und violett verfärbt. Da ist es leicht zu verschmerzen, dass die Personen immer etwas unnahbar sind und man keine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen kann. Aber dies stört auch nicht, wenn man es schafft, sich von der Stimmung einfangen zu lassen.
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Auch die Handlung ist schnell erzählt: Bill, seine Geliebte Abby, die er jedoch als seine Schwester ausgibt, und seine (richtige) kleine Schwester Linda, die als Erzählerin fungiert, jedoch ein unverständliches Englisch besitzt, sodass ich fast kein Wort verstand. Egal; diese drei Personen lassen ihr bisheriges Leben hinter sich und ziehen mit anderen Arbeitern in den Süden, um auf den Weizenfeldern eines reichen Farmers zu arbeiten. Dieser ist, wie Bill zufällig erfährt, todkrank und hat zudem ein Auge auf Abby geworfen. Er ermutigt seine Geliebte, Bill zu heiraten und anschließend so lange zu warten, bis der Farmer das Zeitliche segnet und sein ganzes Vermögen seiner Frau - und damit auch Bill - hinterlässt. Ein guter Plan, wäre da nicht die Gesundheit des Farmers, die sich nicht wie gewünscht verschlechtert, sondern sich unter seiner neugewonnen Liebe zu Abby zu verbessern scheint...

Schafft man es, die einfach gestrickte Lovestory zu mögen, das schmucklose Ende des Filmes zu akzeptieren und die magischen Bilder zu lieben, bekommt man mit "In der Glut des Südens" einen wirklich ungewöhnlich schönen Film präsentiert. Der Film muss sich häufig mit "Barry Lyndon" einen Platz teilen, wenn es darum geht, den Film mit den schönsten Bildern zu auszuwählen, denn ähnlich wie "Barry Lyndon" wurde "Days of Heaven" ohne künstliche Lichtquellen und nur während der besonderen Stimmung während der Abenddämmerung gedreht, was die ungewöhnliche Atmosphäre erklärt. Zu den Darstellern lässt sich nicht viel sagen, nur so viel: Nicht sie spielen die Hauptrolle in dem Film, die Magie tut es.