Freitag, 6. November 2015

Spotlight [2015]



Im Jahr 2001 deckte die Spotlight-Abteilung der Boston Globe zahlreiche Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche in Boston auf, wofür sie 2003 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde. "Spotlight", nach eben jener Abteilung von vier Journalisten benannt, beschäftigt sich mit der monatelangen Recherchearbeit und den Schwierigkeiten, mit denen sie zu kämpfen hatten. 

So oder so ähnlich ließe sich die, zugegeben, doch recht einfache Handlung von "Spotlight" zusammenfassen. Doch natürlich steckt da wesentlich mehr dahinter: Erst die akribische Arbeit der vier Journalisten, die namhaft mit Michael Keaton, Mark Ruffalo und Rachel McAdams besetzt wurden, löste eine regelrechte Lawine von Missbrauchsfällen aus. Dabei ist "Spotlight" ganz klar ein Recherchefilm (ist das ein Genre?), die Handlung wird allein durch weitere Erkenntnisse im Fall vorangetrieben. "Aufgelockert" wird die Story durch Interviews mit Missbrauchsopfern, die ihre Wut und Angst zum Ausdruck bringen. Das macht betroffen, denn die Opfer waren meist zehn Jahre alt und hatten von den Eltern gelernt, dem Priester zu vertrauen - was diese natürlich allzu oft ausgenützt hatten. Gleichzeitig wird dem Team durch die katholische Kirche regelmäßig Steine in den Weg gelegt, die den Skandal natürlich unter den Teppich kehren möchte. Doch am Ende wird dem Zuschauer bewusst, dass dieser wichtige Beitrag eine Lawine ausgelöst hatte, als sich am Tag darauf zahlreiche Opfer bei der Zeitung melden. Der Boston Globe veröffentlichte bis zum Jahr 2002 über 600 Artikel, die sich mit dem sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche beschäftigte. 

Fazit: "Spotlight" kann mit sehr guten Schauspielern aufwarten, die Handlung bleibt immer interessant, wobei spannend das falsche Wort wäre. Definitiv ein guter und wichtiger Film, den man einmal gesehen haben sollte.