Dienstag, 17. Dezember 2013

Die Eiskönigin - Völlig unverfroren [2013]


Als ich zum ersten Mal den Trailer zu "Die Eiskönigin" sah, war ich ziemlich ernüchtert gewesen. Im Grunde sah es genauso aus wie "Rapunzel", inklusive nerviger Sidekicks und vorhersehbarer Lovestory - mit Schnee. Aber nachdem er auf Moviepilot doch so viele positive Kommentare erhalten hatte, versprach ich mir von dem Film harmlose Unterhaltung, und die habe ich auch bekommen. Mission Completed also. 

Irgendwo im Norden: In einem Königreich leben die beiden Schwestern Elsa und Anna. Während Anna ein aufgewecktes, tolpatschiges Mädchen ist, ist ihre große Schwester eine scheinbar unnahbare und kühle Person, die auf jeglichen Kontakt mit Anna verzichtet. Es stellt sich heraus, dass Elsa seit ihrer Geburt magische Kräfte zu besitzen scheint, mit denen sie Schnee und Eis aus dem Nichts herbeizaubern kann. Als sie eines Tages beim Spiel Anna mit ihren Kräften verletzt hatte und diese nur durch einen Zauber gerettet werden konnte,  verweigert Elsa fortan jeglichen Kontakt mit ihrer Schwester, um ihr nicht mehr zu schaden.

Am Tag von Elsas Krönung passiert es: In einem unachtsamen Moment offenbart Elsa vor allen Anwesenden ihre Kräfte und wird natürlich sofort als Hexe beschimpft. Ensetzt und verwirrt flüchtet Elsa in die Berge, nicht ohne vorher unbeabsichtigt das ganze Königreich mit Schnee zu überziehen. Anna macht sich, gemeinsam mit dem Eisblocklieferanten Kristoff, seinem Rentier Sven und dem gesprächigen Weihnachtsmann Olaf auf dem Weg in die Berge, um Elsa wieder zurückzuholen. 

Dass die Optik wie bereits erwähnt dem Vorgänger "Rapunzel" ähnelt, muss ich wohl nicht mehr erwähnen, dass die Figuren und die Umgebung wunderschön und fließend animiert wurden. Anna hüpft so geschmeidig im Schloss umher, dass es ein Spaß ist, ihr dabei zuzusehen. Natürlich könnte man die fehlende Individualität bemängeln, denn natürlich sieht Anna aus wie eine blonde Rapunzel, und Kristoff sieht im Grunde aus wie Flynn Rider, auch wenn sie unterschiedliche Wesen besitzen. 
Für meinen Geschmack wurde ein bisschen zu viel gesungen, aber dafür waren die Lieder sehr schön und hätten genau so in einem Musical vorgetragen werden können. Außerdem besitzen sie Ohrwurmcharakter und kommen insofern bei den Kleinen besonders gut an. Was ich jedoch bemängeln muss ist die fehlende Konsequenz in Bezug auf die Frage, welches Publikum der Film ansprechen möchte. Teilweise gab es Witze und Kommentare, die ein Kind unmöglich verstehen kann; aber andererseits wurden so unglaublich doofe Zoten gerissen, dass nur ein Kind darüber lachen konnte. 

Es ist klar, dass "Die Eiskönigin" gerne ein Film für Groß und Klein wäre, leider ist ihm diese Aufgabe meiner Meinung nach nur teilweise gelungen. Aber natürlich bietet der Film auch die restliche Palette der obligatorischen Disney-Elemente: Eine Lovestory, die aber hier recht einfühlsam und langsam erzählt wird, also dass die betreffenden Personen nicht von Anfang an ineinander verliebt sind. Weiters ein Bösewicht, hier in Form des unscheinbaren Prinzen Hans, in den sich Anna Hals über Kopf verliebt, sich dieser aber am Ende des Films als großer Bösewicht entpuppt. Etwas enttäuschend. Dafür spart er nicht mit Sidekicks, denn die gibt es diesmal in doppelter Ausführung. Sven das Rentier ist sozusagen das Pendant zu Flynn Riders Pferd, doch leider wird ihm recht schnell die Show gestohlen, als der dauerquatschende Schneemann Olaf die Bühne betritt. Ich mag Hape Kerkeling wirklich sehr, aber als Schneemann macht er keine gute Figur. 

Fazit: Für mich ein bisschen zu kindisch und unausgegoren, ist aber trotzdem ein sehr sehenswerter Film geworden, der Groß und Klein gefallen dürfte.