Samstag, 30. Juni 2012

Hasta la Vista - Plücke das Leben! [2011]


Ein Film über behinderte Menschen ist an sich keine schlechte Sache, schließlich gibt es meiner Meinung nach zu wenig Filme, die sich mit Menschen mit einem Handicap beschäftigen.
"Hasta la Vista" versucht die Gratwanderung zwischen Komödie und Drama zu bewältigen und scheitert kläglich.
Und das fängt schon bei den Figuren an, allen voran Philip, der einfach nur unerträglich ist mit seinem überheblichen Gehabe und seiner lästigen Angewohnheit, fremde Menschen herabzusetzen und zu verspotten. Er war mir total unsympathisch. Lars war noch der normalste der drei, aber leider hatte er nicht viel Charakter und sein Schicksal war - entgegen der Erwartung - nicht besonders berührend. Und Jozef war wohl noch die angenehmste Person, so sorgte er für viele Lacher (und das nicht, indem er wildfremde Menschen niedermachte), sondern durch die Situationskomik, die durch seine Blindheit entsteht. Da fragt man sich schon, wie so grundverschiedene Menschen beste Freunde sein können.
Ich habe zwar oft gelacht, aber der Großteil der Witze bestand dann doch aus geschmackslosen Scherzen, die ich einfach nicht lustig finden kann. Zu oft wurden dicke Menschen oder Behinderte aufs Korn genommen. Noch dazu kann der Film in den traurigen Szenen so gar nicht punkten. Man hat einfach das Gefühl, vom Film gesagt zu bekommen "jetzt spielen wir traurige Musik ein und jetzt müsst ihr gefälligst traurig sein!" Klappte nur nicht besonders gut.

 
Originaltitel: Hasta la Vista
Erscheinungsjahr: 2011
Regisseur: Geoffrey Enthoven
Darsteller: Tom Audenaert, Gilles de Schrijver, Robrecht Vanden Thoren
Laufzeit: 120 Minuten
Originalsprache: Niederländisch
Altersfreigabe: FSK 12

Die Truman Show [1999]


Das Leben von Truman Burbanks könnte perfekt sein. Er hat eine Frau, die ihn liebt, einen Job, freundliche Nachbarn und lebt in einem kleinen, beschaulichen Städtchen. Er scheint seinen Platz in der kleinen, perfekten Welt gefunden zu haben.
Der einzige Haken ist, dass das ganze Leben von Truman eine Farce ist, eine einzige große Lüge und er ist der einzige Unwissende. Denn sein Leben wird tagaus, tagein international als Fernsehserie ausgestrahlt. Sämtliche Freunde und Verwandte sind lediglich Statisten und Schauspieler, niemand außer ihm ist echt.
Erst nach fast 30 Jahren in dieser verrückten Serie wird Truman misstrauisch, als ein Scheinwerfer vom Himmel fällt. Die Vorfälle häufen sich und Truman wird immer misstrauischer, er beginnt sogar, sich darüber lustig zu machen und die Schöpfer der Serie auszutricksen.

Die "Truman Show" ist eine Satire, in der sich Comedy und Drama die Waage halten. Jim Carrey als Truman schafft diese Gratwanderung perfekt, er lässt den Film weder kitschig noch übertrieben tragisch wirken. Es ist auch vor allem seine Präsenz und seine Leistung, die die "Truman Show" zu so einem guten Film macht. Carrey hat endlich bewiesen, dass mehr in ihm steckt als ein Clown, der nur Grimassen ziehen kann. Und meiner Meinung nach hätte er wenigstens mit einer Nominierung für einen großen Filmpreis belohnt werden müssen.
Trotz aller Liebe zum Film frage ich mich doch manchmal, wie Truman erst nach 30 Jahren Verdacht schöpfen konnte. Vielleicht wollte er unbedingt an seiner perfekten Welt festhalten, sodass er jeglichen Zweifel stets ablehnte? Dass er merkwürdige Zwischenfälle einfach nicht hinterfragte?
Und zum Schluss: "Guten Morgen! Und falls wir uns nicht wieder sehen: Guten Tag, Guten Abend und Gute Nacht."

 
Originaltitel: The Truman Show
Erscheinungsjahr: 1999
Regisseur: Peter Weir
Darsteller: Jim Carrey, Laura Linney
Laufzeit: 102 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12

Sonntag, 17. Juni 2012

Street Dance 2 [2012]


Ein dahergelaufenes Bubi mit einem großen Ego fordert eine große Tanzgruppe heraus und macht sich lächerlich (er fällt auf den Hintern), was sich in der Folge als "Popcorn-Trauma" manifestiert. Aber er schwört Rache und beschließt, die beste Street Dance Crew zusammenzustellen, die es je gab, um dann die eben genannte Tanzgruppe bei einem großen Battle zu besiegen. 

Tja, und das war's dann eigentlich. Schnell wird eine Gruppe aus zehn posenreißenden und sprücheklopfenden Möchtegerns zusammengetrommelt, die irgendwie alle gleich aussehen und zwar zu Beginn ganz kurz mit dem Namen im Bild vorgestellt werden, aber doch nur Statisten sind. Ab und zu darf einer von ihnen was sagen, aber das war's auch schon. Ach, und eine Liebesgeschichte gibt es auch, und die ist so vorhersehbar und ausgelutscht, dass man schon vorher wusste, was passiert und gesagt wird. Es wird sehr viel getanzt und gebattelt, alles zu lauter R'n'B-Musik. Und am Ende (falls man das überhaupt Spoiler nennen kann) gewinnen natürlich die Backpfeifen und Ash (der mit dem großen Ego) hat es geschafft und endlich sein Trauma überwunden.
Das einzig Positive an diesem Kinobesuch war das Publikum, das bei jeder schwachsinnigen Stelle lauthals zu Lachen anfing. Herrlich.

 
Originaltitel: Street Dance 2
Erscheinungsjahr: 2012
Regisseur: Max Giwa
Darsteller: Falk Hentschel, George Sampson
Laufzeit: 89 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 0

The Help [2011]


"The Help" kann man wohl am besten mit dem Wort "harmlos" beschreiben.
Die Geschichte ist zwar polarisierend, handelt es doch von der Verfolgung der Schwarzen in den frühen 60er Jahren, aber das ganze wurde für meinen Geschmack viel zu brav umgesetzt. Das Hauptaugenmerk liegt wirklich auf diesem Buch, das die Hauptfigur namens Skeeter schreiben will, um auf die Missstände in ihrer Gesellschaft hinzuweisen. Sie beschließt, ein Buch aus der Sicht der afroamerikanischen Hausmädchen zu schreiben, die sich seit Generationen um die Kinder von den wohlhabenden Weißen kümmern. Jede soll ihre Geschichte erzählen, gute so wie schlechte. Aibileen und Minny sind die ersten, die sich der Gefahr aussetzen und sich dazu bereit erklären, sich von Skeeter interviewen zu lassen und natürlich werden es mit der Zeit mehr und das Buch wird ein großer Erfolg, sehr zum Unmut von Hilly, einer wohlhabenden Frau mit einer sadistischen Ader.

Was mir dann doch an diesem Film gefallen hat, waren zum einen die Schauspieler: Viola Davis und Octavia Spencer kann man in ihren Rollen einfach nur gern haben; Viola Davis wurde für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert, während ihn Spencer als beste Nebendarstellerin gewinnen konnte - zu Recht. Bryce Dallas Howard als "Bösewicht" gefiel mir ebenfalls sehr gut, ihr Overacting passte perfekt in den Film. Nur Emma Stone wollte mich nicht überzeugen, wirkte sie doch nur wie ein Statist, wo sie doch als Hauptperson den Film tragen sollte.
Zum anderen fand ich die Ausstattung sehr gelungen und man hatte tatsächlich das Gefühl, sich fünfzig Jahre zurück in der Vergangenheit zu befinden.
Wieder einmal ein Film, der der Academy besonders gefiel und allein nur deshalb für so viele Oscars nominiert war. Spencer und Davis können sich aber wirklich sehen lassen.

 
Originaltitel: The Help 
Erscheinungsjahr: 2011
Regisseur: Tate Taylor
Darsteller: Emma Stone, Viola Davis, Jessica Chastain
Laufzeit: 146 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 0