Das Regiedebüt von Robert Redford wurde bei der Oscarverleihung 1981 mit vier Academy Awards ausgezeichnet, darunter in wichtigen Kategorien wie Bester Film, Beste Regie und Bester Nebendarsteller. Ob der Film in den 35 Jahren, die seitdem vergangen sind, gut oder schlecht gealtert ist, muss jeder für sich entscheiden. Ich jedenfalls war begeistert von Timothy Huttons Darstellung eines depressiven Teenagers, der seit dem Tod seines großen Bruders mit posttraumatischen Belastungsstörungen zu kämpfen hat.
Nach außen hin sind die Jarretts eine weitere Familie in der Oberschicht Amerikas, die in einer Villa lebt und gerne mit Freunden Golf spielt - jedoch brodelt es hinter der Fassade gewaltig. Zu Beginn des Films wurde Conrad gerade nach einem Selbstmordversuch aus einer psychiatrischen Klinik entlassen und muss sein Leben vor dem Unfall weiterzuführen. Während sich sein Vater ständig um ihn sorgt und ihm helfen möchte, kann die Mutter keine Verbindung zu dem überlebenden jüngeren Sohn aufbauen, den sie aus Liebe zum älteren Bruder immer vernachlässigt hatte. Jede Annäherung der beiden endet im Streit, der Vater versucht erfolglos, zu vermitteln.
Die Handlung mag heutzutage etwas altbacken wirken und Robert Redford erzählt seine Geschichte mit etwas zu viel Kitsch, der das Filmerlebnis etwas trübt. Doch Timothy Huttons frische und jugendliche Darstellung eines gebeutelten Teenagers (die übrigens, wie oben erwähnt, mit einem Oscar belohnt wurde) bringt dem Film das Prädikat "Sehenswert" ein. Nicht unerwähnt bleiben dürfen Donald Sutherland als verständnisvolles Familienoberhaupt und Mary Tyler Moore als scheinbar gefühlskalte Mutter, die den Schein der "ganz normalen Familie" aufrecht erhalten möchte.