Ivan Locke sitzt in seinem Auto und fährt weg. Unterwegs telefoniert er mit verschiedenen Leuten. Mit Arbeitskollegen, Kindern und seiner Frau, die er im Stich lässt. Eine persönliche Angelegenheit treibe ihn aus der Stadt, sagt er. Erst später, als er sich alleine mit seiner Frau unterhält, erfährt man, dass Locke auf dem Weg nach London ist, wo in wenigen Stunden sein Kind geboren wird. Die Mutter, die er bei der Arbeit kennen gelernt hat, hat ihm leid getan. Locke verliert an diesem Abend alles. Seinen Job, seine Familie und sein Zuhause. Ihm bleibt nur noch das Auto, in dem er fährt. Auf dem Weg nach London, um bei der Geburt seines außerehelichen Sohnes dabei zu sein, wozu sein Vater nicht imstande gewesen war.
Die Prämisse klingt sehr gut. Ich hatte aufgrund dem Hauptdarsteller (Tom Hardy), der Inhaltsangabe und den überwältigenden Kritiken hohe Erwartungen. Wenigstens habe ich mir einen guten Film vorgestellt. Mein Problem mit dem Film ist aber, dass sich während der 90-minütigen Laufzeit einfach zu wenig ereignet. Andere Menschen kommen nur in Form von Stimmen vor, mit denen Locke kommuniziert. Die Stimmen kamen mir bekannt vor; schließlich liehen Andrew Scott und Olivia Colman (zwei von mir sehr geschätzte britische Darsteller) Lockes Arbeitskollegen und One-Night-Stand ihre Stimmen. Tom Hardy ist der emotionale Mittelpunkt des Films, mit ihm steht und fällt alles. An den richtigen Stellen hat er Tränen in den Augen und führt sogar ein intimes, in seiner Fantasie stattindenes Gespräch mit seinem Vater, den er als Schwächling bezeichnet, weil er nie für seinen Sohn dasein konnte.
Das ist zwar alles schön und gut, aber trotzdem passiert auf dem Bildschirm nicht viel. Ich mag ruhige Dramen normalerweise sehr gerne, aber "No Turning Back" war mir einen Tick zu ruhig. Der Film plätschert dahin und endet mit einem unbefriedigenden Schluss.