Ich muss ein paar Dinge anmerken, bevor ich mich völlig blamiere. Ich habe noch nie etwas von dem Film gehört, keine Trailer gesehen und dementsprechend nicht das Buch gelesen. Ich bekam den Film in einer Sneak Preview im Originalton vorgesetzt und war absolut nicht auf den Film vorbereitet. Zum Glück, denn ansonsten hätte ich mir den Film wohl nie im Leben angesehen.
Ich will nicht allzu sehr auf die Handlung eingehen, sondern viel mehr beschreiben, warum ich den Film sogar als ziemlich gut empfand. Ich habe auch die Buchvorlage nicht gelesen, daher kann ich mich nur auf den Film stützen. Was mir am besten am Film gefallen hat, sind wohl die unglaublich schönen Bilder. Die Hauptperson Jonas wächst in einer grauen Welt auf, der jegliche Farben genommen wurden. Die Menschen empfinden keine Gefühle, kennen weder Hass noch Krieg, aber auch keine Liebe. Jonas wird von der Chefältesten dazu auserkoren, der zukünftige Hüter der Erinnerung zu werden und wird damit zu der einzigen Person in der Gesellschaft, die weiß, wie die Welt vorher ausgesehen hatte. Die Bilder bekommt er vom aktuellen Hüter der Erinnerung vermittelt. Was er sieht, ist so schön und in so bunte Bilder gehüllt, dass ich ebenso wie Jonas darüber nur staunen konnte.
In der Hauptrolle wurde ein unbekannter Jungschauspieler namens Brenton Thwaites engagiert, seine beiden besten Freunde sind ebenfalls unbekannte Darsteller, bringen aber frischen Wind in den Cast, der aus bekannten Schauspielern besteht. Jeff Bridges spielt den in die Jahre gekommenen Hüter der Erinnerung, der im Originalton fast nicht zu verstehen war, sein Gemurmel empfand ich als noch unverständlicher als in "True Grit". Meryl Streep spielt die Antagonistin des Films und wirkt darin so böse, wie es eine Frau nur sein kann. Alexander Skarsgaard und Katie Holms runden den Cast auf und spielen Jonas' gefühllose Zieheltern, die man des öfteren am liebesten eine reinhauen wollte.
In der Tat gefiel mir der Film so gut, dass ich aus den Wolken fiel, als ich erfuhr, dass es sich um eine Teenieverfilmung handelte. Und ich stehe dazu, "The Giver" war ein sehr schönes Filmerlebnis und bei weitem die beste Sneak, die ich seit langer Zeit erleben durfte. Und da ich Filme leidenschaftlich gerne subjektiv bewerte, gebe ich dem Film 8 Punkte.