Montag, 24. August 2015

Broadway Therapy [2015]



Niemand hätte von Peter Bogdanovich, der in den letzten fünfzehn Jahrend lediglich fünf Filme veröffentlichte, einen neuen Film erwartet, ich am wenigsten. So staunte ich nicht schlecht, als ich "Broadway Therapy" vorgesetzt bekam und am Schluss den Namen Peter Bogdanovich las, ein Name, den wohl kaum jemand im Kinosaal kannte. Auch ich habe mit diesem Regisseur wenig Erfahrung, doch eine gewisse Nähe zu Woody Allens Komödien kann man ihm nicht abstreiten. 

"Broadway  Therapy" ist eine Screwballkomödie der alten Schule, die im Jahr 2015 zwar etwas altbacken und unmodern wirkt, aber eine willkommene Abwechslung zum gängigen Hollywoodkino darstellt. Owen Wilson mimt darin einen Regisseur, der seit Jahren mittellosen Callgirls finanziell unter die Arme greift, um ihre Ausbildung zu finanzieren - ohne dem Wissen seiner Frau. Soweit die Prämisse, doch eigentlich ist die Handlung nebensächlich, denn "Broadway Therapy" versteht sich als Screwballkomödie, weshalb die Interaktion zwischen den Personen im Vordergrund steht. Durch Zufälle und Verwirrung ist das Chaos perfekt und Bogdanovich gelang es, mich öfters zum Lachen zu bringen. Ein großes Problem ist jedoch die Handlung: Zu Beginn gab es nur einen kurzen Aufhänger, danach übergibt Bogdanovich das Zepter seinen Schauspielern. Doch genau die Tatsache, dass der Film kein klares Ziel verfolgt, bricht dem Film etwas das Genick. So fühlt es sich an, als hätten sich ein paar Schauspieler getroffen und improvisieren, was das Zeug hält. Natürlich macht es Spaß, doch ein fahler Nachgeschmack bleibt.