Mittwoch, 13. November 2013

Ginger & Rosa [2013]


Ginger und Rosa sind zwei Teenager in den Wirren der 60er Jahre, die schon von Kindesbeinen an beste Freundinnen sind. Gemeinsam gehen sie durch dick und dünn und erkunden alles Neue und Interessante an der Pubertät. Doch die fröhliche Zeit wird durch diverse Ereignisse des Kalten Krieges und der Sexuellen Revolution überschattet, die beide nun auch in Großbritannien für Furore sorgen. Während Rosa die Bedrohung durch die Atombombe gelassen und desinteressiert hinnimmt, ist Ginger fest davon entschlossen, sich dagegen aufzulehnen, indem sie Demonstationen beiwohnt und Gedichte darüber schreibt. 

Doch ihre Freundschaft wird erst richtig auf die Probe gestellt, als sich Gingers Eltern trennen und Rosa sich in Gingers Vater verliebt. Sie steigert sich daraufhin so sehr in ihre Angst vor einem atomaren Supergau hinein, dass sie am Schluss sogar das Leben ihrer Mutter gefährdet. Klingt eigentlich ganz interessant soweit, aber dieser Eindruck verflüchtigte sich sehr schnell. "Ginger & Rosa" ist ein sehr ruhiger und langsamer Film, der zwar diese Ruhe braucht, um seine unangefochtene Hauptperson Ginger vorzustellen. Doch irgendwann fällt dem Film die gewollt-indiehafte Inszenierung auf den Kopf, zumindest war das mein Eindruck. Die weitere Handlung tritt auf der Stelle und dreht sich meistens um die Beziehung zwischen Rosa und Gingers Vater und ihre eigene Eifersucht, die für mich einfach nur unglaubwürdig und künstlich aufgebauscht wirkte. 

Warum bitte den Film in den 60ern spielen lassen und den Kalten Krieg einbauen, wenn man dann nicht viel aus diesen Themen macht und ihn zu einem fast schon gewöhnlichen Liebesdrama verkommen lässt? Finde ich sehr schade, denn der Film hätte viel Potenzial gehabt. Besonders das überzeugende Szenenbild und die Schauspieler konnten mich überzeugen, allen voran natürlich Dakota Fannings talentierte Schwester Elle, die mir schon in "Super 8" positiv aufgefallen war. Elle war zwar erst 14 Jahre alt, als sie die pubertäre Ginger spielte, aber sie tut dies mit so viel Ausstrahlung, dass ich den Film eigentlich nur wegen ihr zu Ende gesehen haben.