Sonntag, 14. Oktober 2012

Looper [2012]

LOOPER


Wir schreiben das Jahr 2035: Joe (Joseph Gordon-Levitt) ist ein sogenannter Looper, das heißt, er wartet zu vereinbarten Zeit an einem bestimmten Ort und knallt eine Person ab, die plötzlich vor ihm mit Sack über dem Kopf erscheint. In der Zukunft sind nämlich Zeitreisen etwas Alltägliches, werden jedoch aufgrund eines Verbotes nur noch von kriminellen Banden zur Beseitigung von Opfern genutzt. Dieses komplizierte Verfahren ist deshalb notwendig, weil es im Jahr 2077 extrem schwierig ist, eine Person aus dem Verkehr zu ziehen. Daher wird das Opfer zurück ins Jahr 2035 gebeamt und von dem Looper erschossen. Dieser lässt die Leiche entsorgen und erhält seinen Lohn.
Doch manchmal kann es vorkommen, dass man sein eigenes Ich aus der Zukunft erschießen muss. Wenn man dies tut, hat man sozusagen seinen Loop geschlossen und man kann von nun an dreißig Jahre leben, mit dem Wissen, in der Vergangenheit von sich selbst getötet zu werden. Komplizierte Sache. 
 
Auch Joe widerfährt dies eines Tages, denn als sein Opfer auftaucht, ist es nicht vermummt und er erkennt sein zukünftiges Ich (Bruce Willis). Dieser denkt jedoch nicht daran, sich umbringen zu lassen, denn er kam aus einem bestimmten Zweck zurück ins Jahr 2035: Er will den Regenmacher, in der Zukunft ein ganz brutaler Mensch, der seine Frau tötete, als Kind aus dem Weg räumen. Noch dazu ist den beiden Joes die Mafia auf den Fersen, denn es wird mit dem Tode geahndet, wenn man seinen Loop nicht tötet, auch wenn es das eigene Ich ist...

LOOPER

Als ich mich mit großen Erwartungen ins Kino setzte und dann sah, dass das Gesehene ganz und gar nicht meinen Vorstellungen entsprach, war ich schon etwas ernüchtert. Der Anfang war wirklich gut gemacht, die Einführung in das Looperdasein, die Bedrohung, die davon ausgeht, wenn man seinen Loop nicht tötet (sehr schön veranschaulicht an Joes bestem Freund Paul Dano). Vieles wirkt etwas bemüht, aber ich war noch guter Dinge.
Aber als dann Bruce Willis auftauchte wurde mir klar, dass sein Part vieles von dem Film zunichte machen würde. Obwohl ich Action in Filmen normalerweise nicht mag, war er hier doch etwas stimmungshebend, denn viele Gespräche waren sehr langweilig. Bruce selbst wirkt eher wie ein Nebendarsteller als ein Hauptdarsteller. Er ist Joes zukünftiges Ich, aber seine Motivation (seine Frau) wirken so aufgesetzt und wurde dem Zuschauer mit viel trauriger Musik reingedrückt, dass sein Schicksal mir zumindest völlig schnuppe war. Wenigstens ist das Ende wirklich gut und konsequent, ein großer Pluspunkt.

Einen Mangel gibt es noch, und der hat so gut wie gar nichts mit dem Film zu tun, fiel mir jedoch in fast jeder Szene auf: Die Augenbrauen von Joseph Gordon-Levitt. Anfangs waren sie ja normal, aber ab der Szene, wo er auf sein zukünfiges Ich auf dem Feld wartet, wirken seine Wimpern länger und die Augenbrauen gezupft und er wirkte gar nicht mehr wie Gordon-Levitt. Erst als er im späteren Verlauf mal typisch die Augen zusammenkniff, fiel mir wieder ein, wer hier der Schauspieler ist. Schade, denn das hat wirklich viel zunichte gemacht. So musste ich mehr über die Augenbrauen als über die Handlung nachdenken. 
Ein Minuspunkt noch: Paul Dano kommt nur am Anfang vor. Wieso? Ich wollte mehr von ihm sehen!

Fazit: Der Film bietet zwar eine schöne Zeitreisegeschichte, ist jedoch über große Strecken recht spannungsarm, was jedoch auch nicht durch die Dialoge gerettet werden kann. Er ist keinesfalls ein Muss, aber auch kein Totalausfall.
 
5 / 10 Punkte