Mittwoch, 10. Oktober 2012

Broken Flowers [2005]



Don Johnston ist ein in die Jahre gekommener Don Juan, der frisch von seiner jungen Freundin verlassen wurde und alleine lebt. Eines Tages bekommt er mit der Post einen Brief auf pinkem Briefpapier, der verkündet, sein inzwischen 19-jähriger Sohn sei auf einem Roadtrip und möglicherweise auf der Suche nach seinem Vater. Eine Unterschrift fehlt.
Don möchte die Sache am liebsten auf sich ruhen lassen, denkt am ehesten noch an einen Spaß, doch sein Nachbar Winston glaubt nicht daran und heckt einen Plan aus: Don soll alle vier Freundinnen, die in dieser Zeitspanne infrage kommen, besuchen und herausfinden, wer ihm den Brief geschickt hat. 
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Und so begibt sich Don auf der Suche nach seinem Sohn und reist in die Vergangenheit, begegnet seinen alten Freundinnen wieder. Einige sind noch gut auf ihn zu sprechen, andere jedoch knallen ihm die Haustür vor der Nase zu. Einen potenziellen Sohn hat niemand. 
Und das ist das Problem: Dass es im Endeffekt keine Lösung gibt. Don trifft zwar am Schluss diesen Jungen vor seinem Stammcafé, dieser nimmt jedoch auf Dons Frage hin, ob er sein Sohn ist, reißaus. Der Film endet damit, dass er einem jungen Mann nachschaut, der im Auto vorbeifährt und ihn ebenfalls beobachtet. Heißt das, dass Don jetzt in jedem jungen Mann seinen potenziellen Sohn sieht? 
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Der Film ist allgemein sehr ruhig, und wenn ich das sage, meine ich wirklich sehr ruhig. In manchen Einstellungen sitzt Don (Bill Murray) einfach nur da, während im Hintergrund äthiopische Klänge zu vernehmen sind oder einfach die Sonne in den Raum scheint. Auch bei den Begegnungen mit den Exfreundinnen ist das Unbehagen deutlich zu spüren, bedingt durch minutenlanges Schweigen. Zwar ist es eine gute Methode, um dieses Gefühl zu verdeutlichen, aber das war doch wirklich zu viel des Guten. Bill Murrays sonst stoisches, aber gutes Schauspiel wirkt hier eher einschläfernd als faszinierend.