Samstag, 31. August 2013

Augen der Angst [1960]


"Augen der Angst", vor fünfzig Jahren ein skandalöser Film, der mit einem Schlag die Karriere des Regisseurs und des Hauptdarstellers zerstörte, und heute wieder als verkannter Film und teils auch als der bessere "Psycho" bekannt ist. Auch ich zähle mich zu den Menschen, die mit "Augen der Angst" mehr anfangen konnten als mit Hitchcocks vielgefeiertem Meisterwerk. Die Figur, die mein Landsmann Karlheinz Böhm hier spielt, war das extreme Gegenteil von seiner Paraderolle als Kaiser Franz Joseph in den "Sissi"-Filmen, weshalb sich viele erschrocken von dem Thriller abwandten. Auch die restliche Welt war verschreckt ob der Thematik: Denn in "Peeping Tom" ist die Hauptfigur, die Person, aus der der Zuschauer den Film erlebt, ein Spanner - und Mörder. 

Mark Lewis ist ein unscheinbarer, schüchterner, junger Mann, der tagsüber in einem Filmstudio als Kameramann arbeitet. Nachts aber verabredet er sich mit Frauen - und tötet diese. Gleichzeitig nimmt er die Todesszenen mit seiner Kamera auf, da er den Moment des Todes für sich persönlich festhalten möchte. Seine unschuldige Nachbarin Helen bzw. deren neugierige Mutter kommen nach und nach hinter Marks Geheimnis: Als Kind wurde Mark von seinem Vater für dessen Forschungszwecke missbraucht und in jeder Phase seines Lebens minutiös mit Kamera begleitet. Diese Erlebnisse hatten Mark zu dem gemacht, was er heute ist: Ein Spanner, der von dem Moment der Todesangst fasziniert ist und dadurch zum Mörder wird. 
Das verstörende dabei ist, dass in diesen Szenen das Bild in die Egoperspektive wechselt und man nun die Szenerie aus der Kameralinse beobachtet. Man sieht, wie sich Mark dem Opfer langsam nähert, diese immer verunsicherter wird, bis Mark seine Tatwaffe, die an der tragbaren Kamera angebracht ist, ausfährt und das Opfer entsetzt zu schreien beginnt... Ich denke, dass besonders die Tatsache, dass der Zuschauer dadurch ebenfalls zum Voyeur wird, die Menschen damals besonders sauer aufgestoßen hat, denn eine solche Einbeziehung in die Handlung eines Films war vorher so noch nicht dagewesen. 

Fazit: "Peeping Tom" ist ein verkannter Film, der jedoch meiner Meinung ein paar Längen zu viel hat, um wirklich ein Meisterwerk zu sein. Doch besonders die Szenen, in denen die dunklen Abgründe in Marks Seele offenbart werden, gehören zu den stärksten des Films.

Donnerstag, 29. August 2013

Boogie Nights [1997]


Paul Thomas Anderson - ein Name, der Otto Normalfilmegucker kein Begriff sein dürfte. Unter Filmfans aber wird PTA, wie er gerne genannt wird, großteils in den Himmel gelobt als der letzte Regisseur, der sich noch dem Kunstfilm verschrieben hat und trotzdem sein Level zu halten vermag. Bei mir persönlich sieht das etwas anders aus. Ich habe lediglich den Langweiler "There will be Blood" und den netten Liebesfilm "Punch Drunk Love" gesehen, obwohl letzterer ja vor allem wegen Adam Sandler so grandios ist. "Magnolia" war der erste Film, der mich wirklich überzeugen konnte und auch "Boogie Nights" reiht sich hier ein. Während sein erster Film "Last Exit Reno" als Fingerübung angesehen werden kann, drehte PTA danach "Boogie Nights", in dem es um Aufstieg und Fall eines Mannes in der Pornobranche geht.

Eddie Adams hieß dieser gutaussehende junge Mann einmal, aber das war vor langer Zeit. Er wurde vom Pornoproduzenten Jack Horner aufgrund seines großen Penisses für die Pornobranche entdeckt und steigt kurz darauf unter seinem neuen Namen "Dirk Diggler" zum Pornostar auf. Es folgen weitere erfolgreiche Filme und finanzieller Erfolg, aber leider bekommt er auch die Kehrtseite des plötzlichen Ruhms zu spüren. Drogen, Alkohol, Geldprobleme. Zudem leidet er an Impotenz, wird von jüngeren Stars verdrängt. Das einstige Paradies, seine neue Familie, zeigt ihr wahres Gesicht als Sammelstelle von verzweifelten, kaputten Menschen, die im Pornofilm wie Dirk ihre Heimat gefunden haben.

PTA schafft es, den Zuschauer in diese mysteriöse, unbekannte Welt zu entführen. Man ist hautnah beim Dreh dabei und sieht in etwa, wie so etwas abläuft. Anfangs romantisiert er die Pornobranche etwas, indem man sieht, dass Dirk Diggler (Mark Wahlberg) mit offenen Armen in eine Art Familie aufgenommen wird. Man feiert gemeinsam Parties, sieht sich eine Line rein und ja, dreht auch ab und zu einen Porno gemeinsam. Etwas ganz Alltägliches eben. Aber natürlich will PTA nicht nur romantisieren, sondern auch die Schattenseiten darstellen, was im gut gelungen ist - wobei er meiner Meinung nach ruhig mehr hätte zeigen können. Besonders von dem homosexuellen, unglücklichen Scotty (Philip Seymour Hoffman) hätte ich gerne mehr gesehen. Ansonsten möchte ich nur noch mein Lob an Mark Wahlberg aussprechen. Ich finde bis heute nicht, dass er ein guter Schauspieler ist, aber manchmal findet auch ein blindes Huhn ein Korn bzw. eine Rolle mit dem passenden Regisseur, unter dem er glänzen kann. Außerdem ist noch das tolle Szenenbild erwähnenswert, mit der man sich sofort in die 70er Jahre zurückversetzt fühlt.

Dienstag, 27. August 2013

Kick-Ass 2 [2013]



Im Jahr 2010 schlug der Vorgänger „Kick Ass“ ein wie eine Bombe. Äußerlich war er eine Teeniekomödie im Superhelden-Anzug, doch innerlich bot „Kick Ass“ auch genügend Gründe, sein ahnungsloses Publikum zu schockieren. Harte Kampfszenen und viel Blut bot der Film in den rasanten Szenen, die wohl jeden überraschten. Auch ich hatte mir den Film eher ahnungslos angesehen, und als die grandiosen Kampfszenen und die Demaskierung von Kick Ass gezeigt wurden, war ich einfach hin und weg. Der Vorgänger war ein ärschetretendes Stück Film, das nicht gefallen wollte, sondern einfach sein Ding machte; deshalb war er so erfrischend und konnte die Filmfans begeistern. 
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Der Vorgänger setzt im Punkt Blut und harte Kämpfe sogar noch einen drauf – dies kommt wohl daher, weil das Publikum bereits weiß, was einen erwartet. Der Personenwechsel am Regiestuhl ging überraschend reibungslos vonstatten. Der neue Regisseur Jeff Wadlow führt genau das weiter, was Matthew Vaughn in Teil 1 begonnen hatte. Ein bisschen Selbstfindung hier, ein paar geniale Kämpfe da, und schon hat man eine extrem gute Fortsetzung produziert. Viele Moviepiloten zeigen sich enttäuscht von der Fortsetzung, aus welchen Gründen auch immer. Teil 2 sei enttäuschend, sie hätten mehr Hit Girl erwartet, es gäbe mehr Ekelszenen, bla bla bla. Ja, teilweise muss ich ihnen wirklich recht geben. Hit Girl wird leider zur Nebenfigur degradiert. Zwar wird ihr Selbstfindungstrip gut beleuchtet, jedoch ist das für den Film irrelevant und es interessiert niemanden. Diese Selbstfindung gipfelt in der mittlerweile bekannten Cafeteriaszene, in der Hit Girl sich an einem dummen Gör recht, indem sie ihr kleines Wundergerät herausholt und damit alle in der Cafeteria einen Kotzstrahl aus dem Mund und... ja, flüssige Scheiße aus dem Hintern schießen lässt. Für diese Szene möchte ich Kick Ass 2 am liebsten hassen. Warum muss er sich zu einem halben Adam-Sandler-Film degradieren? Niemand findet diese dummen Witzchen lustig. Aber die prüden Amis hauen sich wahrscheinlich auf die Schenkel, weil es ja so witzig ist. 
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Aber auch dieser extreme Tiefpunkt des Films ist schnell überwunden, sobald man die genial choreografierten Kampfszenen sieht (am besten war natürlich Hit Girls Kampf gegen Mother Russia, die gleichzeitig meine liebste Nebenfigur ist). Dave hat zwar fleißig trainiert, ist aber leider noch immer kein starker Superheld geworden, was aber gar nicht so schlimm ist, weil sich sein Gegenspieler Motherfucker (ehemals Red Mist) genauso tollpatschig ist wie er. Kick Ass schließt sich auch mit anderen Superhelden zu einer Liga namens Justice Forever zusammen, obwohl man nicht umhin kommt zu bemerken, dass sämtliche sogenannte „Superhelden“ einfach nur lahmarschige Trottel waren. Das ist schade, denn so verkommt dieser Handlungszweig zu einer Nebenstory, die nichts zum Ende des Filmes beizutragen hat. Dies liegt auch an dem neu eingeführten Superhelden Colonel Stars and Stripes, gespielt von Jim Carrey, der im Vorfeld groß angekündigt wurde. Dass dieser Colonel bereits im ersten Drittel des Filmes stirbt, ist leider sehr enttäuschend.
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Aber gut, ich fühlte mich während des Filmes prächtig unterhalten, wobei dieser Spaß nur von dem genannten Tiefpunkt getrübt wurde. Schlechter als Teil 1 ist er keinesfalls, für mich ist er eine äußerst gelungene Fortsetzung, die wieder mit vielen überraschend ernsten Handlungssträngen und schwierigen Entscheidungen, aber auch durch die kultigen Kommentare und Kampfszenen überzeugen konnte.

Elysium [2013]


Ein weiterer Science-Fiction-Film hielt Einzug in die Kinos: Nachdem genreverwandte Filme wie „After Earth“ oder „Oblivion“ an den Interessen des Publikums vorbeiproduziert wurden, sollte mit „Elysium“ alles anders werden. Dazu hatte man zwei berühmte Schauspieler an Bord geholt: Matt Damon spielt die Hauptrolle des Max, der mit allen Mitteln versucht, der Erde zu entkommen; und Jodie Foster als Quasi-Herrscherin über Elysium, die ihre paradiesische Raumstation vor den dreckigen, armen Erdbewohnern beschützen muss.

Ich muss ja zugeben, dass die Handlung bzw. der Trailer sehr vielversprechend aussahen. In der Zukunft ist die Erde gnadenlos überbevölkert. Es herrscht Armut und Zerstörung. Wer reich genug ist, lebt auf der Raumstation Elysium, die in sicherer Entfernung vor der Erde im Weltall schwebt. Auf Elysium ist es sauber und es existieren keine Krankheiten. Wer krank ist, legt sich in ein Gerät, das die Krankheit erkennt und augenblicklich heilt. Dies ist auch die Motivation für Max, sich bis Elysium durchzuschlagen: Aufgrund eines Arbeitsunfalles wurde eine hohe Dosis Strahlung in seinen Körper gepumpt, die ihn binnen weniger Tage töten würde. Diese Maschine in Elysium würde sein Leben retten.

Soweit zur Handlung. Die Umsetzung ist leider nicht ganz so glücklich gelungen. Während viel Augenmerk auf die Stimmung und die Bilder gelegt wurden, wusste Regisseur Neil Blomkamp die restliche Laufzeit mit gigantischen Explosionen und ewig langen Schießereien und Verfolgungsjagden aufzumotzen. Dass die Wackelkamera aber jeden Genuss, den der geneigte Actionfilmgucker dabei empfinden könnte, sofort zunichte macht, ist genauso wenig hilfreich wie die überflüssige Beinaheliebesbeziehung zwischen Max und der schönen Frey, deren Tochter am Leukämie leidet und ebenfalls dieses Gerät zur Krankheitsheilung benötigt.

Da ich von Natur aus nicht unbedingt ein Verfechter von langwierigen Schießereien bin, habe ich mich quasi den ganzen Film über gelangweilt. Matt Damon, ja, normalerweise mag ich ihn ganz gerne, aber hier als Max hat er eine Ausstrahlung wie ein Stück hartes Brot. Er spielt einfach seine Nummer runter, ohne jegliche Emotion oder gar Motivation, seine Rolle dem Zuschauer etwas zu versüßen. Das Ergebnis ist leider sehr enttäuschend. Natürlich gibt es schlechtere Filme, aber dass man am Tag darauf kaum mehr die Namen der Protagonisten weiß, spricht eigentlich für sich.

Mittwoch, 21. August 2013

Dogville [2003]



Dass "Dogville" kein besonders angenehmer Film sein wird, war mir im Vorhinein schon klar. Lars von Trier ist ein Name, der jedem Filmfan ein Begriff sein sollte. Er ist dafür bekannt, mit Tabuthemen zu arbeiten und zieht daher häufig die Missgunst der Öffentlichkeit auf sich. Ich habe zuvor noch nie einen von Trier Film gesehen. Merkwürdig, dass zufällig "Dogville" der erste Film sein wird, obwohl ich auch "Melancholia" im Regal stehen habe. Nicht nur von Trier, sondern auch dieser Film ist nicht das, was ich mir vorgestellt hatte.
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Wieso das? Ganz einfach: Dieser Film ist irgendwie... einzigartig. So etwas habe ich noch nie gesehen. Wenn ich an einen Film denke, gibt es meistens einen Ort, wo die Handlung spielt. Häuser, Bäume, Kulisse. All dies fehlt in diesem Film. Die Handlung spielt komplett in einer schwarzen Halle, auf deren Boden Umrisse von Häusern gemalt sind. Wenn eine Person durch die Tür tritt, steigt er über die weiße Linie, tut so, als ob sie eine Klinke drücken würde, und das Geräusch einer quietschenden Tür ist zu hören. Ich konnte mir anfangs nur schwer damit abfinden, dass es keine Häuser, keine Farben, keine Umgebung, einfach nichts gibt. Aber je länger man schaut, denkt man sich die fehlende Tür dazu und irgendwann fällt es einem gar nicht mehr auf. Glücklicherweise steht ja nicht die wundervolle Landschaft im Vordergrund, sondern die tragische Geschichte über ein ganz einfaches Dorf in den Bergen: Dogville. Einer der Einwohner, Tom Edison, führt zu Beginn den Zuschauer in das Dorf ein und stellt die anderen Einwohner vor. Im Laufe des Filmes wird man Zeuge von Grace' Ankunft und ihre Angewöhnung, wie sie akzeptiert wird, schließlich aber böses Blut aufkommt und Dogville ihre Klauen ausfährt. 
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"Dogville" ist wie ein Theaterstück in mehrere Kapitel aufgeteilt und jeder Akt hat einen eigenen Titel und sogar eine Beschreibung, sodass man in etwa weiß, was passieren wird. Dies nimmt aber keineswegs die Spannung weg, sondern ist in diesem Theatersetting (Punkt: aufgemalte Striche am Boden) sehr passend. Am besten finde ich den Titel des neunten und letzten Kapitels: Neuntes Kapitel, in dem Dogville den lang erwarteten Besuch erhält und der Film endet
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Zur Handlung kann ich soviel sagen: "Dogville" ist ein grauenhafter Film, ein gewaltiger Film, der es schaffte, mich so zu erschüttern wie lange keiner mehr. Anfangs ist Dogville das perfekte, verschlafene Städtchen mit allerlei schrulligen Bewohnern, die aber sehr liebenswert erscheinen. Als Grace auftaucht, sind alle bemüht, die Flüchtige aufzunehmen und bei sich wohnen zu lassen. Als Gegenzug hilft Grace bei allen Menschen aus, bei ihrer Arbeit, bei der Kindererziehung, oder einfach nur als Freundin, mit der man die Zeit verbringen kann. Dies läuft gut, bis zum sechsten Kapitel (Sechstes Kapitel, in dem Dogville die Zähne fletscht). Als ich diesen Titel las, spürte ich dieses Henkerbeil, das jeden Moment herabzusausen drohte. Denn die Handlung bis zum sechsten Kapitel war zwar von Fröhlichkeit geprägt, aber man hatte immer dieses unangenehme Gefühl, dass mit den Einwohnern etwas nicht stimmt. Und dieses Gefühl sollte sich bewahrheiten: Dogville wird zur Furie und Grace, die immer sanftmütige, freundliche Grace, wird zum Opfer. 
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Mehr möchte ich auch gar nicht zur Handlung schreiben, nur, dass es mich sehr verstört hat. Man kann einfach nicht die freundliche Dorfgemeinde mit den späteren Grausamkeiten miteinander vergleichen, kann nicht verstehen, warum Tom nichts unternimmt, um seiner Freundin beizustehen. Ständig scheint er im Zwist mit seinem Pflichtbewusstsein, seinem Heimatdorf beizustehen, und der Liebe zu der geheimnisvollen Grace. Das Ende kommt plötzlich und schlägt ein mit einem Paukenschlag, nur um gleich vorbei zu sein, wie die Spritze beim Arzt. Ich werde diesen Film bestimmt noch ein zweites oder drittes Mal sehen müssen, um die volle Bandbreite begreifen zu können. Eines möchte ich noch sagen: Nicole Kidman ist eine Wucht.

Sonntag, 18. August 2013

Englisch für Anfänger [2012]


In "Englisch für Anfänger" geht es um eine indische Hausfrau namens Shashi, die von ihrem Mann und ihrer Tochter gehänselt wird, weil sie nur schlecht Englisch spricht. Als sie auf die Hochzeit ihrer Nichte in die USA eingeladen wird und von ihrem Mann vorausgeschickt wird, um der Braut bei den Hochzeitsvorbereitungen zu helfen, muss sie lernen, sich in der fremden westlichen Welt zurechtzufinden - und das ganz ohne Sprachkenntnisse. Daher beschließt sie, einen vierwöchigen Sprachkurs zu besuchen, wo sie schnell Freunde findet und akzeptiert wird. 

"Englisch für Anfänger" ist ganz süßer Film mit der bezaubernden indischen Schauspielikone Sridevi, die ihre Hauptfigur so sehr ausfüllt, dass man die niedliche Shashi am liebsten umarmen möchte. Der Film ist ein Mix aus indischen Elementen (etwa modernen indischen Songs und sogar einer reinen Bollywood-Tanzeinlage) und dem komischen Umgang mit dem Unterschied zwischen USA und Indien, von der Kultur und der Sprache gesehen. Es werden aber auch sensible Themen wie etwa Homosexualität oder oder ihre eigene unglückliche Ehe angesprochen, indem Shashi bewegende Reden darüber hält, dass man tun soll, was einen glücklich macht. Der Film gestaltet sich meist äußerst kurzweilig, auch wenn er um die eine oder andere Länge, in denen Shashi ihr unverständliches Englisch stammelt, nicht herumkommt. 

Fazit: Harmloser Film über Sprachbarrieren und selbstbewusste Frauen, leider etwas zu belanglos und mit über zwei Stunden für eine Komödie viel zu lange, als dass er mich wirklich begeistern hätte können.

Good Will Hunting [1997]



Bei der Oscarverleihung 1998 erhielten zwei junge Pappnasen die Auszeichnung für das beste Originaldrehbuch, den wohl begehrtesten Preis im Filmgeschäft. Die Namen: Ben Affleck und Matt Damon. Heute sind beide von Hollywood kaum mehr wegzudenken, aber mit "Good Will Hunting" feierten sie ihren gelungenen Einstand in die Filmbranche. Und das Drehbuch kann sich wirklich sehen, ist es doch der Hauptgrund, warum der Film so gut funktioniert und auch kommerziell erfolgreich war. 

"Good Will Hunting" beschreibt das Leben des jungen Mannes Will Hunting, der aus schlechtem Elternhaus kommt. Er verbrachte viele Jahre seines Lebens in Heimen oder bei Pflegefamilien, und wurde auch dort aufgrund von Körperverletzung immer herumgereicht. Auch als junger Mann hat er ein perspektivloses Leben: Er arbeitet am Bau, als Hausmeister, verrichtet Arbeiten für einfache Leute. Das Besondere an ihm ist seine Intelligenz und die Fähigkeit, jedes Wissen wie einen Schwamm in sich aufzusaugen. Als der Mathematikprofessor Lambeau seinen Schülern eine komplexe Aufgabe stellt und Will diese lösen kann, wird er von Lambeau als Genie entdeckt. Das Problem ist aber, dass Will ganz einfach keinen Bock auf die Laufbahn hat, die der Professor für ihn vorgesehen hat. Lambeau möchte, dass sich Will mehr öffnet, wobei Sean Maguire, ein Psychologe, der es mit der Zeit schafft, hinter die starke Fassade von Will zu gelangen.

Zuerst einmal ist "Good Will Hunting" der perfekte Wohlfühlfilm. Ein armer, junger Mann ohne Perspektiven, der die Chance erhält, in den Kreis der großen intelektuellen Denker aufzusteigen, aber einfach keinen Bock dazu hat. Er fühl sich im Kreis seiner einfach gestrickten Freunde wohl und genießt es, abends fortzugehen und vielleicht einen alten Schikanen zu verprügeln. Mit seiner Freundin ist es genauso: Nach dem ersten Date meldet er sich nicht mehr bei ihr, aus Angst, dass sie einander die schlechten Seiten entdecken und sich nicht mehr lieben würden. Die Angst, einen geliebten Menschen zu verlieren, seit seiner gewalttätigen Kindheit tief in ihn eingebrannt, und Sean Maguire ist der einzige, der es vermag, hinter die taffe Fassade zu blicken und Will Mut zuzusprechen. Für diese kleinen Dinge mag ich diesen Film sehr gerne, obwohl ich auch ein Problem mit ihm habe: Die Inszenierung ist viel zu... ja, nett und unkompliziert ausgefallen. Alle haben sich lieb, der liebliche Soundtrack klimpert im Hintergrund pathetisch herum... Irgendwie wünsche ich mir, dieser Film wäre etwas ehrlicher, dreckiger und realistischer geraten als in diesem Hollywood-Zuckerwatte-Guss. Und ja, der Soundtrack ist tatsächlich fantastisch (immerhin von Danny Elfman), passt aber nicht sehr gut zur Thematik. 
Ach ja: Auch die Darsteller können sich sehen lassen. Matt Damon als Will Hunting, Robin Williams als Sean Maguire, Stellan Skarsgård als Lambeau und die Affleck-Brüder sind auch mit von der Partie - hier gibt es nichts auszusetzen.

Mittwoch, 14. August 2013

Only God Forgives [2013]


Als ich vor ein paar Monaten "Spring Breakers" im Kino bestaunen durfte, war ich mir sicher, damit den unbeliebtesten Film des Jahres gesehen zu haben, gemessen an der Erwartungshaltung und dem, was man schließlich vorgesetzt bekommt. Schon als ich hörte, dass "Only God Forgives" auf dem Filmfestival von Cannes ausgebuht wurde, schwante mir Übles. Und als die ersten (negativen) Kritiken eintrudelten, war ich mir unsicher. Wollte ich einen solch scheinbar gewalttätigen Film, der die Gewalt ja geradezu abfeierte, wirklich sehen? Und ja, schließlich ging ich sogar so weit, extra 250 km mit dem Zug nach Wien zu fahren, um diesen Film zu sehen, so gespannt war ich. Es schien ein Film zu sein, den man als "Cineast" unbedingt gesehen haben sollte, ungeachtet der Tatsache, dass er brutal und gewaltverherrlichend ist.
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Zumindest wusste ich schon, dass ein harter und schwieriger Film auf mich zukommt. Wenn man blind in den Film reinstolpert, ist man wahrscheinlich entweder geschockt oder verwirrt, weil man das Gesehene nur schwer zuordnen kann. Und doch war ich nicht genug vorbereitet, denn als ich aus dem Kino kam, konnte ich nur feststellen, dass mein Gehirn zu Brei geworden war. Ich fühlte mich benommen, wusste nicht, was ich vom Film halten sollte. Was ich von der Gewalt, von Ryan Gosling, vom Gegenspieler halten sollte. Ich wusste überhaupt nichts mehr. Während meine Schwester bereits versuchte, das Gesehene zu verarbeiten und Verschiedenes zu deuten, wusste ich nicht, was ich vom Film halten sollte. Ich versuche es mal so zu beschreiben: Die Handlung an sich hört sich ja recht vernünftig an; die Hauptfigur - Julian - muss seinen Bruder rächen, dessen Ermordung vom Bangkoker Polizeichef befohlen wurde. Nicht die simple Handlung oder die spontanen Gewaltexzesse machten es mir schwer, sondern die behäbige Art des Filmes. Und wenn ich behäbig sage, meine ich minutenlange Stille, Dialoge, die man an zwei Händen abzählen kann, bedrohliche Bässe, die den Zuschauer ab und zu aus seiner Trance reißen, und einen Gosling, der wieder stoisch geradeaus schauen darf. Es war merkwürdig, denn ich fühlte mich wie in Trance. Minutenlang starrte ich auf den Bildschirm und vergaß alles um mich herum. Wie in einem Albtraum sieht man zu, wie Julian den Anforderungen seiner dummen Mutter nicht gewachsen ist, Schwanzvergleiche zwischen seinem Bruder und ihm mitanhören muss, verprügelt wird, merkwürdige Sexfantasien hat, seiner Mutter die Hand in den Bauch steckt, durch rote Korridore geht und schließlich der Film zu Ende ist.
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Wie man lesen kann, bin ich noch immer nicht recht schlau aus dem Film geworden. Während mich die Stimmung an sich faszinierte und die bedrohliche, ja gefährliche Stimmung mich vollends umklammert hatte, hatte ich große Probleme, mich in die Gefühlwelt der Charaktere einzufühlen. Julian, unsere wichtigste Bezugsperson, bleibt ständig blass, kalt, unnahbar und man weiß einfach nicht, was er fühlt und wie er denkt. Goslings stoisches Mienenspiel verstärkt diesen Eindruck nur (weshalb er schon richtig gecastet wurde). Bei vielen Szenen weiß man auch nicht so recht, ob sich das Gesehene in der Realität abspielt oder nur in Julians recht kranker Fantasie. Man kann den Film am ehesten mit einem wunderschönen Gemälde vergleichen, das zwar schön aussieht, aber einen innerlich etwas kalt und enttäuscht zurücklässt.

Wolverine: Weg des Kriegers [2013]


Was hat mich dazu bewegt, mir den neuesten Wolverine-Film anzusehen? War es der vielversprechende Trailer? War es Hugh Jackman in der Hauptrolle oder gar das Wolverine-Franchise an sich? Vermutlich alles zusammen, so genau kann man das rückblickend nicht mehr sagen. Und ich wünschte mir, ich hätte einen großen Bogen um diesen Film gemacht. Aber jetzt nochmal von Anfang an:
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Wolverine hat nach seinem letzten (mittelmäßigen) Abenteuer seinen Superhelden-Beruf an den Nagel gehängt und zieht nun als Logan mit einem Rauschebart durch die Lande. Vielmehr ist er als Eremit bekannt, der sich gerne betrinkt und in Höhlen schläft. Eines Tages wird er von der jungen Japanerin Yukio aufgesucht, die ihn mit nach Tokio nehmen möchte, um ihrem Herren die letzte Ehre zu erweisen. Wie sich herausstellt, hatte Logan diesem Yashida während des Atombombenabwurfs auf Nagasaki, bei dem beide anwesend waren, das Leben gerettet. Dort angekommen, wird die Geschichte immer abstruser. Yashidas Tochter Mariko wird nach dem Begräbnis ihres Vaters von bösen Fieslingen entführt, wird jedoch natürlich von Wolverine gerettet, woraufhin beide durch die Gegend ziehen. Dieser hat wiederherum mit ganz anderen Problemen zu kämpfen - plötzlich reagiert er empfindlicher auf Verletzungen und scheint nicht mehr so unverwundbar wie früher...
Der Trailer versprach einen typischen Superheldenfilm, gewürzt mit etwas Melancholie in Gestalt von Logan, der seit dem Tod seiner großen Liebe gebrochen scheint, des nachts von Albträumen geplagt wird und immer öfter von Jean Grey fantasiert. Er leidet und das sieht man seinem Gesicht an, in dem der Schmerz und die Trauer förmlich eingemeißelt sind. Das ist ja schön und gut, aber leider fühlte es sich sehr nach Overacting an, nach einem krampfhaften Versuch, dieser sonst so taffen Person Schmerz und Gefühle einzuflößen. Hugh Jackman hat ja bereits in "Prestige" oder "Les Miserables" bewiesen, dass er mehr kann als ne coole Socke zu sein, aber hier hat es überhaupt nicht gepasst. Vielleicht ist Jackman einer dieser Darsteller, der nur unter dem richtigen Regisseur aufblühen kann. Auch der restliche Film ist alles andere als unterhaltsam. "Wolverine: Der Weg des Kriegers" möchte zwar den Zuschauer ab und zu mit ein paar Kampfeinlagen aus dem Wachkoma reißen, langweilt aber zum Großteil mit Wolverine-hat-Schmerzen-Szenen sowie einer aufgesetzten Lovestory zwischen Logan und Yashidas Tochter, als sie gemeinsam auf der Flucht vor den Bösen durch die Gegend ziehen. 
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Dieser Versuch, einen angemessenen Film für diese coole Sau zu produzieren und gleichzeitig der Hauptfigur Tiefe zu verleihen, ist leider gründlich schief gegangen. Die Story wirkt unglaubwürdig und aufgesetzt, und die Gefühle aller Beteiligten, die leider sehr ausgewälzt wird, interessiert niemanden. Tut mir leid für Hugh Jackman, da ich ihn sehr gerne sehe, aber dieser Auftritt war ein Schuss in den Ofen, auch wenn es viel  Kohle in seine Tasche gespült haben dürfte.

Montag, 12. August 2013

Das ist das Ende [2013]

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Wer meinen Filmgeschmack kennt, weiß, dass ich mit Komödien nur sehr selten etwas anfangen kann. Wenn, dann sind es meistens Liebeskomödien im Stil von "500 Days of Summer", die höchstens zum Schmunzeln anregen, aber immerhin: Das ist genau mein Humor. Kein Brachialhumor, keine Fäkalwitzchen, also nichts, was prüde Amerikaner gefallen dürfte. Und da kommt einfach "Das ist das Ende" daher und überrascht mich in der Sneak vermutlich so sehr, dass ich fast den ganzen Film lang schmunzeln musste (und das schafft fast kein Film bei mir).
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Der Film ist insofern schon etwas ungewöhnlich, weil hier die Schauspieler keine erfundenen Menschen in erfundenen Geschichten spielen, sondern einfach sich selbst. Evan Goldberg und Seth Rogen gehen auf ne Party von James Franco, treffen dort auf Emma Watson, Jonah Hill, Michael Cera, Jason Segel usw. und dann geht die Welt unter und die Schauspieler müssen versuchen, die Apokalypse zu überleben und Gutes zu tun, um in den Himmel hochgebeamt zu werden. Klingt komisch, oder? Ist es auch, aber es macht auch ungemein viel Spaß, den Schauspielern zuzusehen, wie sie sich selbst oder andere Kollegen auf die Schippe nehmen und nebenbei viele Gags raushauen, die ich normalerweise nicht lustig finde. Ein kleines bisschen wurde der Adam-Sandler-Humor angesprochen (etwa bei Wichswitzen), aber der Rest wird ungezwungen und fast schon spontan übermittelt. Zu der schauspielerischen Leistung lässt sich nur wenig sagen, da die Darsteller praktisch sich selbst spielen und sichtlich Spaß dabei haben.
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Manchmal ist die Sneak doch zu etwas gut: Ab und zu bekommt man tolle Filme zu sehen, die man ansonsten ignoriert hätte.

Trance - Gefährliche Erinnerung [2013]

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Danny Boyle und James McAvoy drehen einen Film. Dass ich den unbedingt sehen muss, war mir schnell klar. Aber nicht nur das vielversprechende Zweiergespann Boyle-McAvoy hatte meine Neugier geweckt, sondern auch die Thematik an sich: McAvoy spielt den Kunstauktionären Simon, dem im Falle eines Überfalls die Aufgabe zufällt, das begehrte Ausstellungsstück in Sicherheit zu bringen. Das Problem ist: Durch die Amnesie, die er bei einem Beinahe-Unfall erleidet, vergisst er auch, wo er das Gemälde versteckt hat. Es dauert nicht lange, bis ihn Franck (Vincent Cassel), der Kopf hinter dem Raubüberfall, ausfindig macht und mit allen Mitteln versucht, Simons Gehirn die gewünschte Information zu entlocken...
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In vielen Punkten fühlte ich mich an Christopher Nolans "Inception" erinnert: Ein Thriller, der mit übernatürlichen Elementen wie Träumen bzw. Hypnose spielt, um dem Opfer die gewünschte Information zu entlocken. Weiters weiß man oftmals nicht, ob sich das Gesehene gerade in der Realität oder in der Scheinrealität, erschaffen von der Hypnotiseurin Elizabeth, in Simons Gehirn abspielt. Hierbei sollte ich wohl erwähnen, dass "Trance" natürlich besser gelungen ist als "Inception" und nicht mit dem Vorschlaghammer versucht, seine ach-so-verwirrende Geschichte auf den Zuschauer einzuprügeln. Viel mehr muss man sich selbst seinen Teil dazu denken, um die Handlung in ihrer Komplexität zu verstehen. Die Auflösung am Ende ist zwar kein Mindfuck in dem Sinne, kommt dem aber schon recht nahe, indem man den Zuschauer vor Tatsachen stellt, die man so während des Filmes nie im Sinn hatte. 
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Weiters versteht es Boyle meisterhaft, Bilder und Soundtrack gekonnt zu kombinieren. Dreckige Klänge und viel Bumm-Bumm beherrschen die Akustik, natürlich in perfekter  Harmonie mit dem ebenso dreckigen Bildern und der Gewalt, die den Film beherrschen. Ebenso die Bilder: Super fotografiert, bis in kleinste Detail perfekt, wie die Darsteller, die alle einen tollen Job abliefern. Was den Film von einer höhen Bewertung trennt, ist wohl die Tatsache, dass ich den Film auf Englisch gesehen habe und es mir James McAvoys starker schottischer Akzent schwer gemacht hat, wirklich mitzufühlen. Ob mir der Film auf Deutsch besser gefällt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Soweit aber ein weiterer Film von Boyle, der mich mit jedem Film neu überraschen kann.

Donnerstag, 1. August 2013

Warrior [2011]

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Als Frau kann ich normalerweise mit Sportfilmen überhaupt nichts anfangen. Gut, "Moneyball" ist eine Ausnahme, obwohl dieser Film doch mehr eine Baseballanalyse denn ein reiner Sportfilm ist. Die meisten anderen Filme, besonders Boxfilme, konnten mich nicht vom Hocker reißen. "Rocky" wirkt mir nach über dreißig Jahren viel zu zahm, und der gefeierte "The Fighter" stellt einen mauen Versuch dar, neuen Schwung in das Sportgenre zu bringen.
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Ganz anders sieht es mit "Warrior" aus. Klar, natürlich ist "Warrior" ein typischer Sportfilm mit einem großen Turnier im Mittelpunkt und einem spannenden Kampf als Finale. Aber der Film bietet so viel mehr: Zuallererst diese düstere, dreckige Atmosphäre, die das Wohlbehagen schnell verschwinden lässt. Dazu diese vom Schicksal gebeutelten Brüder Tommy und Brendan, die beide an einem Turnier mit Preisgeld in Millionenhöhe teilnehmen, jeder aus einem anderen Grund. Sie haben seit Jahren nicht mehr miteinander gesprochen und können sich aus Enttäuschung und Schuldgefühlen kaum in die Augen sehen. Der Vater ist ein ehemaliger Alkoholiker und versucht, mit beiden Söhnen seinen Frieden zu machen, was jedoch auf beiden Seiten auf taube Ohren stößt; er hatte ihr Leben schon so negativ beeinflusst, dass sie kaum etwas von ihm wissen wollen. Was in dieser Familie schief gelaufen ist, bekommt man nicht mit einem Hammer eingeprügelt, sondern in Dialogen zwischen den entfremdeten Brüdern mitgeteilt.
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In den Hauptrollen darf man zwei vielversprechende Talente bewundern. Tom Hardy, der in "The Dark Knight Rises" leider ein bisschen zur Lachfigur verkam, aber mir schon in "Dame König As Spion" zeigte, dass er mehr drauf hat, ist einfach eine Wucht. Er verkörpert den von Hass erfüllten Tommy, der sich von seinem Vater trainieren lässt, aber jegliche Gefühle oder Erinnerungen auszugrenzen versucht. Ein raubeiniger Einzelgänger, so scheint es zumindest, denn auch er besitzt eine weiche Seite: Das Preisgeld möchte er der Frau seines besten Freundes aus dem Irakkrieg geben, die als junge Witwe auch Kinder versorgen muss. Hardy hat eine Präsenz, die jedem im Raum Anwesenden verstummen lässt, nur mit einem Blick bringt er Menschen zum Schweigen - so ungefähr lässt sich seine Ausstrahlung beschreiben.
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Joel Edgerton, den ich bereits in "Der große Gatsby" kennenlernen durfte, ist eher das Gegenteil von seinem jüngeren Bruder: Er ist ein Familienvater mit zwei Kindern und eigentlich Physiklehrer, muss jedoch auf den Kampfsport zurückgreifen, als ihm eine Zwangsvollstreckung droht. Schon bald wird klar, dass beide im Turnier im Endkampf gegeneinander antreten werden und dieser Kampf den Höhepunkt bilden wird. Ich persönlich fand zwar Hardys Ausstrahlung imposanter, aber auch Edgerton hat es mir angetan, sodass ich von Anfang an auf seiner Seite war.
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Der Dritte im Bunde ist Nick Nolte als alkoholabhängiger Vater. Seine Darstellung war insofern überzeugend, weil auch Nolte jahrelang dem Alkohol nicht abgeneigt war, um es schön zu formulieren. Jedoch ist mir besonders die Szene in Erinnerung geblieben, in der sich Tommy im Hotelzimmer ein kleines bisschen mit seinem Vater versöhnt.
Fazit: Ja, was soll ich sagen? Als ich ihn nach über einem Jahr im DVD-Regal vor sich hin stauben hab lassen und endlich zu Gemüte geführt hatte, hat er mich einfach überrascht, gepackt und völlig überzeugt. Auch die Kämpfe waren stets spannend inszeniert und waren durch die vielen Kampfsportarten, die in die MMA-Disziplin einfließen, sehr abwechslungsreich gestaltet. Nicht nur für Sportfans empfehlenswert, sondern auch für Liebhaber dramatischer Filme mit tollen Schauspielern.