Ich habe diesen Film vor über einer Woche gesehen, weiß aber trotzdem noch immer nicht so recht, was ich davon halten soll. Auf jeden Fall ein grenzwertiger und jetzt schon verkannter Film, der weder auf der großen Leinwand, noch im Heimkino ein finanzieller Erfolg sein wird. Zu ungewöhnlich und skurril ist alles, weshalb nur wenige diesen Film schätzen werden.
Auf der einen Seite sieht man 90 Minuten lang lästige und dumme Bitches, die im Spring Break zu sich selbst finden wollen (oder so), und dabei teilweise so dämliche Kommentare abgeben, dass man sich nicht selten schämen muss.
Aber auf der anderen Seite geben die vier Girlies ihre Rollen so glaubwürdig ab, dass man wirklich meint, Zeuge des Spring Breaks zu sein und nicht von abgesprochenen und einstudierten Szenen. Alles wirkt so real und mehr als eine Doku denn ein Film.
Hinzu kommen Wackelkamera und verschwommene Bilder, die diesen Eindruck verstärken, aber keinesfalls negativ auffallen, sondern zu der Atmosphäre passen.
Ich versuche die Intention des Filmes so zu deuten: "Spring Break" ist ein kleiner Einblick in die amerikanische Gesellschaft, der jungen Mädchen, die ohne Ziel vor sich hin studieren, im Alltagstrott festhängen, und versuchen, diesem mittels Alkohol und Drogen für eine Zeitlang zu entfliehen. Der Wunsch, aus der öden Realität auszubrechen, treibt die vier jungen Mädchen nach Florida, wo sie nicht nur eine tolle gemeinsame Zeit verbringen, sondern auch andersartige Erfahrungen sammeln: An der Seite von Alien, einem größenwahnsinnigen, aber dennoch irgendwie anziehenden Dogendealer, der die Mädchen in sein Geschäft einweiht.
Gerade die Szene, in der Alien und drei der Mädchen mit rosaroten Schimasken einen Einbruch begehen und man parallel Alien am Klavier sitzen und die drei Mädchen mit eben jenen Masken und bewaffnet zu "Everytime" von Britney Spears tanzen sieht, denkt man sich: Meine Fresse, was für eine epischer Moment!
Leider gab es auch Szenen, die mich mehr anekelten als ansprachen (eine erinnerte mich stark an eine bestimmte denkwürdige Szene aus "Killer Joe") und das Ende war sehr unrealistisch; zwei Mädchen erledigen eine Drogengang im Alleingang, na klar. Offentlichtlich scheint jeder seine Waffen zuhause liegen gelassen zu haben, anders kann ich mir das nicht erklären.
Zudem werden viele Sätze während des Filmes wahlweise wiederholt. Zum Beispiel wiederholte Alien sein debiles "Spring Break..." so oft, dass es allmählich nervte. Den Sinn dahinter habe ich nicht verstanden. Außerdem gingen mir die Mädchen öfters auf den Keks, aber das war wohl die Intention des Regisseurs, ein Spiegelbild der jüngeren Generation, die dem tristen Alltag mittels Drogen zu entfliehen versucht. Aber Hut ab, jede hat einen tollen Job abgeliefert, allen voran Vanessa Hudgens; aber auch James Franco als Alien kann sich sehen lassen und ist für sich ein Höhepunkt des Films.