Die James-Bond-Reihe ist eine meiner größten Filmsünden, denn bislang hatte ich noch keinen einzigen Film dieser Reihe gesehen. Für manche mag es schlichtweg unglaublich klingen, weil sich die Bond-Filme international großer Beliebtheit erfreuen und wohl die umfangreichste Filmreihe ist - egal, denn ich hatte nie die Chance bzw. das Interesse, mir einen anzusehen. Besonders bei den neueren Filmen mit Daniel Craig war ich immer etwas skeptisch, da mich sein raues Äußeres abschreckte.
Aber als ich hörte, dass bei "Skyfall" Sam Mendes, der Regisseur des wunderbaren "American Beauty" auf dem Regiestuhl saß, stand natürlich fest, dass "Skyfall" mein erster Bondfilm sein würde.
Kurzum: Der Film hat mich wirklich weggeblasen! Schon der Einstieg begann mit einer wilden Verfolgungsjagd durch Istanbul, eine Szene, die zwar etwas kürzer hätte sein können, aber trotzdem einen dramatischen Höhepunkt fand. Gleich darauf folgte das Intro, das den Titelsong "Skyfall" von Adele wunderbar verpackte und dem Zuschauer besser präsentierte, als es Fernseher und Radio je vermochten. Wie ein kleines Kind begann ich, dieses Intro aufzusaugen, jede kleine Szene in mein Gedächtnis zu verankern. Hatte ich jemals ein so gutes Intro zu einem Film gesehen?
Auch danach wird der Film nicht schwächer, auch wenn sich jetzt ein paar Längen und überflüssige Szenen bzw. Personen einschleichen. Bis heute frage ich mich, was Sévérine in diesem Film verloren hat, was der Sinn hinter ihrer Figur ist. Sie ist die Kontaktperson zwischen Bond und Silva, aber sobald sie ihren Zweck erfüllt hat, stirbt sie und davor tut sie auch nichts anderes, als verführerisch auszusehen und eine Sexszene im Badezimmer auszufüllen. Vielleicht ist genau das der Zweck eines Bondgirls, schließlich ist dies mein erster Bond-Film, aber man hätte auch leicht ohne ihre Figur auskommen können. Auch ist die gesamte Szene in der Spielhölle in Macao ist reine Zeitverschwendung, in der James Bond und Sévérine ein Gespräch führen, das belangloser nicht hätte sein können.
Danach aber trifft man den Höhepunkt im Cast, nämlich auf Silva höchstpersönlich, der einen wunderbaren Einstieg hinlegt. Er präsentiert sich als leicht homosexuell angehauchter Psychopath, der es versteht, mit Bond zu spielen. Später folgt eine spannende Verfolgungsjagd durch die Londoner Metro, gefolgt von einem eher persönlichen Abschnitt, indem Bonds Vergangenheit ein bisschen beleuchtet wird. Wir lernen seine Heimat kennen, das Elternhaus in der kargen Landschaft Schottlands und mehr über den Tod seiner Eltern.
Kurz gefasst: Daniel Craig überzeugt als James Bond mehr, als ich gedacht hätte. In anderen Filmen bleibt er gleichbleibend unsympathisch, als Bond ist er einfach nur cool. Ein Bond mit Schwächen und Macken wird uns hier präsentiert, kein aalglatter Held ohne Fehler. Javier Bardem fährt als Silva zu Höchstleistungen auf, alleine durch seine Mimik und seine verrückte Art hat er sich ein weiteres Mal in mein Herz gespielt. Und Judi Dench als M ist sowieso gut, aber das wusste ich ja bereits vorher.
Kurz gefasst: Daniel Craig überzeugt als James Bond mehr, als ich gedacht hätte. In anderen Filmen bleibt er gleichbleibend unsympathisch, als Bond ist er einfach nur cool. Ein Bond mit Schwächen und Macken wird uns hier präsentiert, kein aalglatter Held ohne Fehler. Javier Bardem fährt als Silva zu Höchstleistungen auf, alleine durch seine Mimik und seine verrückte Art hat er sich ein weiteres Mal in mein Herz gespielt. Und Judi Dench als M ist sowieso gut, aber das wusste ich ja bereits vorher.
Nachtrag: Nach einer erneuten Sichtung in einem englischen Kino, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass "Skyfall" beim zweiten Mal leider nicht mehr so gut funktioniert, aber das sehe wahrscheinlich nur ich so. Meine Schwester beispielsweise fand ihn beim zweiten Mal besser, da man sich nun auf Nebensächlichkeiten konzentrieren konnte. Ich jedenfalls war bei dem Gedanken gelangweilt, schon zu wissen, was als nächstes kommt und erfreute mich an den Reaktionen der anderen Zuschauer. Auf Englisch wirklich um Welten besser, Craig und Dench sind zwar aufgrund ihres Murmelns oder dem starken Akzent schwierig zu verstehen, aber nichts geht über Bardems charismatischer Stimme!
9 / 10 Punkte