Samstag, 8. September 2012

Burn After Reading - Wer verbrennt sich hier die Finger? [2008]

BURN AFTER READING

Nach dem überragenden, aber doch sehr ernsthaften "No Country for old Men" kehrten die Coen Brüder zu ihren klassischen Komödien à la "The Big Lebowski" oder "O Brother, where art thou?" zurück. Aber natürlich ist dies keine klassische Komödie in dem Sinne, schließlich sprechen wir hier von den Coen Brüdern. "Burn After Reading" bietet eine einfach gestrickte, aber vollkommen sinnlose Story mit belanglosen, aber sehr skurrilen Figuren. 
Im Grunde geht es um Osbourne Cox (John Malkovich), der für die CIA arbeitet, aber wegen seines nicht vorhandenen Alkoholproblems rausgeschmissen wurde. Er beschließt, sich mithilfe eines Buches an seinen ehemaligen Arbeitsgebern zu rächen. Gleichzeitig hat seine Frau Katie (Tilda Swinton) eine Affäre mit dem ehemaligen Finanzministeriums-Bodyguard Harry (George Clooney), dessen Frau wiederherum sich von ihm scheiden lassen möchte und ihn Tag und Nacht überwachen lässt. 
Da sich Katie ebenfalls von ihrem Mann Osbourne zugunsten ihrer Affäre mit Harry scheiden lassen möchte, übergibt sie dem Scheidungsanwalt sämtliche Inhalte von "Ozzys" Computer, einschließlich dessen Memoiren. Seine Gehilfin lässt diese auf CD gebrannten Informationen in einem Fitnessstudio liegen, wo schließlich die beiden einfältigen Angestellten Chad (Brad Pitt) und Linda (Frances McDormand) darauf stoßen. 

Von hier an kommt die Geschichte von selbst ins Rollen: Linda wünscht sich eine Reihe von Schönheitsoperationen, weshalb sie Chad dazu überredet, Ozzy mit seinem "Geheimdienstscheiß" zu erpressen. Dieser lässt sich allerdings nicht auf das Kasperltheater ein, weshalb sich Linda und Chad an die russische Botschaft wenden. Währenddessen lernen sich Linda und Harry über das Internet kennen, weshalb das gesamte Beziehungsgeflecht für die zuständigen CIA-Agenten sehr schwer zu verstehen ist. 
Am Ende des Filmes sind sich beide einig, dass sie nicht verstanden haben, was passiert ist, aber es dürfe nie wieder vorkommen. Toll.
 
BURN AFTER READING

"Burn After Reading" kann zu großen Teilen wirklich punkten, meistens wenn Chad und Lina als Team agieren, denn ich fand Brad Pitt in diesem Film wirklich herrlich komisch. Was ich allerdings nicht verstanden habe, ist Harrys Dildostuhl. War der für die Handlung irgendwie notwendig? Schließlich hackt er ihn ja später zu Kleinholz als er erfährt, dass sich seine Frau von ihm scheiden lassen will. Ach, ich weiß nicht. 
Zu den Darstellern lässt sich nicht viel sagen, Brad Pitt war brilliant, der Rest höchstens nervig bis belanglos. Am meisten hat mich wohl John Malkovich genervt, warum muss der auch immer so rumbrüllen? Außerdem ist er gar nicht die Hauptfigur, eher sind es seine Memoiren, die die Handlung immer weiter vorantreiben, ein McGuffin sozusagen.
 
Fazit: Eine Spionagekomödie, die sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Wenn man ein Fan der Coen-Brüder ist, hat man höchstwahrscheinlich seinen Spaß mit diesem Film.
 
6 / 10 Punkte